Tränende Augen, tropfende Nase, muffiger Geruch?

Wenn das der Dauerzustand ist, dann sollte man mal Schrank und Sofa vorziehen und die dahinter liegende Wand begutachten. Haben sich schmutzig grüne Flecken gebildet? Oder gar schon schwarze Beläge über der Kehrleiste ausgebreitet? Schimmel in der Wohnung – das könnte eine Erklärung für Ihre gesundheitlichen Probleme sein.

Allergie durch Schimmel in der Wohnung

Das ist eine der häufigsten Ursachen für diese und ähnliche Symptome. Viele Menschen leiden darunter und wissen oft nicht, dass Schimmel in der Wohnung dahinter steckt. Denn oft bleibt dieser Mikropilz lange Zeit unentdeckt. Dabei ist nicht der Pilz selbst das Schlimmste, sondern seine Sporen. Werden diese eingeatmet, gelangen sie auf die Schleimhäute der Nase und der Lunge. Dort reagiert der Körper mit Abwehr. Schnupfen und Hustenreiz sind die ersten Anzeichen. Weiter können sich die Schleimhäute verengen und zu Atemproblemen, ja sogar zu allergischem Asthma führen. Besonders gefährdet sind im Haushalt lebende Kinder. Weitere Symptome sind Müdigkeit und unterschwellige Übelkeit. Gelangt Schimmel in Nahrungsmitteln, löst nicht selten Magen-Darmbeschwerden aus. Besteht der Kontakt mit Sporen länge Zeit, kommt es bei vielen Menschen nicht nur zu Allergien, sondern auch zu Folgeerkrankung. Der menschliche Körper ist durch die Schimmelexposition im Dauerstress und wird empfindlich für andere Krankheitserreger. Aus einer simplen Erkältung kann somit schnell Lungenentzündung resultieren.

Wenn es muffig riecht

Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch gesundheitsgefährdend. Feuchtigkeit in Räumen führt schnell zum Schimmelbefall in der ganzen Wohnung. Der Schimmel findet dabei optimale Lebensbedingungen, wenn die Raumtemperatur unter ca. 16 °Celsius fällt. Dazu die entsprechende Luftfeuchte über 60 Prozent. Schimmelpilze bevorzugen organische Nahrungsgrundlagen wie Papiertapeten und den Tapetenleim. Beide bilden den Nährboden für die Ausbreitung Schimmel an der Wand. Besonders bei nicht fachgerecht trocken gelegten Außenwänden können so innerhalb weniger Tage flächendeckende Schimmelbeläge wachsen. Auch in Neubauten, die nicht vollständig ausgetrocknet wurden, hat man hinter dem Möbel schnell einen Schimmelbefall. Innerhalb kurzer Zeit breitet sich feinstes Wurzelwerk, das Myzel des Mikropilzes (Fungi imperfecti), kreisförmig aus. Grundlage für diese heterotrophe Pflanze ist organische Substanz. Diese winzigen Pilzkolonien sehen unter dem Microskop wie ein kleiner Wald aus. Aus diesem strömen in Staubform dann die allergieerregenden Sporen. Diese kommen eigentlich überall vor, sie sind in der Luft. In geringen Konzentrationen verkraftet es der Mensch ohne es zu bemerken. Problematisch wird es, wenn Schimmelsporen massenhaft in der Atemluft auftreten. Wenn es erst einmal eigenartig riecht, ist der Schimmel in der Wohnung schon weit vorangeschritten. Der Schimmelpilz macht sich auch über Textilien und Papier her, das Sofa oder der Schrank sind manchmal schon mit befallen. Das ist dann der Grund für den modrigen Geruch.

Die Kategorien von Schimmel in der Wohnung

Ist die Fläche des Schimmelbefalls kleiner als einen halben Quadratmeter und oberflächig, spricht man von einem kleinen Befall. Diesen darf man als Mieter oder Eigentümer einer Wohnung selbst entfernen. Größere und tiefgründigere Schimmelansammlungen sollten von einem Fachmann beseitigt werden, da man hierzu heufig eine geignete Schutzausrüstung sowie spezifische Kentnisse in der Schimmelbeseitigung benötigt. Hierfür gibt es einen speziellen Schimmelpilzsanierungsleitfaden vom Umweltbundesamt.

Feuchte Wohnungen finden sich nicht nur in den Erd- oder Kellergeschossen der Häuser. Auch in den oberen Etagen entsteht Feuchte durch falsches Heizen und zu wenig Lüften. Dazu kommen noch Möbel, die dicht an Außenwänden verbaut sind, wie es bei Küchen oder Kleiderschränken üblich ist. Beim Heizen wird oft der Fehler gemacht, dass man nur ab und zu ordentlich warm macht. Die Kosten für die Heizung spart man aber dabei kaum. Besser ist es, gleichmäßig warmzuhalten. Wie zuvor erwähnt sollte die Temperatur in der Wohnung nicht unter 16 °Celsius fallen. Auch Wassergefäße an den Heizungskörpern sollten nicht immer gefüllt bleiben, denn auch diese sind Feuchtigkeitsquellen für die Pilze.

Schimmel im Bad

Hier hat wohl jeder schon mal Bekanntschaft mit schwarzen Flecken gemacht. Gern breiten sie sich auf den Silikonfugen über der Badewanne oder dem Duschbecken aus. Von da lassen sie sich leicht mechanisch entfernen. Anders ist es, wenn es an der Decke oder den Wänden schimmelt. Eine geeignete Feuchtraumfarbe ist hierfür am besten geeignet.

Schimmel in der Küche

Ähnlich wie im Badezimmer, tritt auch hier vermehrt Luftfeuchtigkeit und kaum zirkulierende Luft auf. Das Besondere: hier können Schimmelpilzsporen auch in die Nahrungsmittel gelangen und im Darm für toxische Reaktionen sorgen. Schimmel in der Wohnung entsteht übrigens nicht immer an der Wand oder Decke – auch ein überquellender Mülleimer ist ein Sporenträger. Regelmäßiges Entleeren und Säubern entzieht dem Pilz die Lebensgrundlage. Bei Schimmelbefall hilft auch hier eine geeignete Feutraumfarbe.

Manchmal steckt mehr dahinter

In seltenen Fällen kannn es zu Schimmel in der Wohnung durch eine defekte Wasserleitung in der Wand kommen. Eine undichte Stelle kann das Mauerwerk allmählich mit Wasser durchfeuchten. Eine andere Ursache kann Hochwasser sein, das noch über längere Zeit auf ein Gebäude nachwirkt. Man denke auch an die Lagunenstadt Venedig. Dort muss jeder Quadratmeter Mauerwerk vor Feuchte geschützt werden, sonst gibt es Schimmel und Verfall.

Die Wände einer Wohnung sind Energiespeicher und müssen daher warm gehalten werden. Durch das Warmhalten entstehen keine Kältebrücken und es bildet sich folglich kein Kondenswasser und somit die Existenzgrundlage für  Schimmelpilze. Senkt man noch die Luftfeuchte durch regelmäßiges Stoßlüften auf unter 60 Prozent herab, dann gibt es keinen Schimmel in der Wohnung.

Allerdings lässt sich das nicht überall so praktizieren. Es gibt Bereiche, so im Flur oder Treppenhaus, wo keine Mindesttemperatur gehalten werden kann. Besonders hinter der Eingangstür oder an den Kellerfenstern kommt es schnell zum Befall von Schimmelpilzen. Auch wenn in der Wohnung der Schimmel hinter den Gardinen prangt, dann sollte man handeln. Was also tun?

Einfach und gut bewährt im Kampf

Eine Anti Schimmel Farbe wird überall dort angewandt, wo mit Befall zu rechnen ist oder wo dieser bereits aufgetreten ist. Selbst bei großflächigem Befall und Flächen kann so Abhilfe geschaffen werden.

Außenwände bei der Wohnungseinrichtung beachten

Bevor eine neue Küche oder ein Einbauschrank aufgestellt wird, sollte man die Frage nach den Außenwänden stellen. Wenn möglich, sollten diese nicht zugebaut werden. Selbst das Sofa darf ruhig eine Handbreite davon abstehen. Selbst bei gut isolierten Wänden von Neubauten macht diese Maßnahme Sinn. Die Luft kann zirkulieren und verteilt sich gleichmäßiger im Raum. Somit hat Schimmel in der Wohnung kaum eine Chance.